„Der Sprit kommt eh aus der gleichen Raffinerie, da tank ich doch gleich bei der billigeren Tankstelle.“ Das hör ich immer wieder von Kunden und kann sie doch nur warnen. Aus Erfahrung rate ich: Meiden Sie bitte Diskonter – ihrem Fahrzeug und ihrer Geldbörse zuliebe!
Mag sein, dass Benzin und Diesel ursprünglich aus derselben Raffinerie kommen – aber was die Tankstellen-Betreiber DANACH mit dem Sprit so alles anstellen, das wissen wir nicht mehr so genau. Im besten Fall werden Additive zur Verbesserung beigemischt, im schlechtesten Fall wird der Sprit schlicht „gepanscht“, um ihn zu strecken. Qualitätskontrollen gibt es zwar, sie sind aber angesichts der Tankstellendichte wohl doch nur Stichproben. Ich empfehle jedenfalls Markentreibstoff, denn für Versuche mit Billigst-Sprit sind die modernen Einspritzsysteme einfach zu sensibel und zu teuer in der Reparatur.
Erst vor kurzem hat es eine Honda Hornet erwischt: der Vergaser war gerade erst komplett mit Ultraschall gereinigt, glänzte wie neu und sorgte für kräftigen Vortrieb. Nach nur einem Monat der Ärger: der Motor hat keinen Biss mehr, läuft nicht mehr sauber. Kein Wunder, beim Zerlegen floss WASSER statt Benzin aus dem Vergaser, statt glänzendem Metall nur noch braune Rostflecken – übrigens auch innen im Tank. Regen scheidet als Ursache aus, die Honda hat ein trockenes Plätzchen und wird auch nur bei Schönwetter gefahren. Aber betankt wird sie bei einer bekannten Diskont-Tankstelle. Die paar Cent Ersparnis sind jetzt freilich dahin.
Schlechter Sprit ist übrigens nicht nur für hochgezüchtete Motoren tödlich. Auch der Rasentraktor eines Fußballplatzes wurde mit miesem Diesel „gefoult“: der hatte nicht nur Wasser, sondern auch jede Menge Schwebstoffe drinnen – quasi „natürtrüb“. Die Folge: verstopfte Filter und eine defekte Pumpe. Und wieder haben sich ein paar Cent Ersparnis nicht ausgezahlt - gegen eine teure Reparatur und strapazierte Nerven.
Euer Markus Blazej